Wie alles begann
Die erste Generation
Der 1. August 1932 gilt als Geburtsdatum der Bäckerei Nolte. Betriebsgründer Carl Nolte, geboren am 5. Juli 1885 kam von Kassel über Ziegenhain nach Schwarzenborn und kaufte sich dort mit seiner Frau das Haus Nr. 3 in der Steingasse.
Zusammen mit seiner Frau Elisabeth hatte er 2 Söhne, Hans und Karl, die beide ebenfalls das Bäckerhandwerk erlernten. Hohe Arbeitslosigkeit prägte diese Zeit, die sich auch in den Tageseinnahmen von teilweise nur 1,75 Mark wiederspiegelten. Viel wurde über Tauschgeschäft geregelt. Die Kunden brachten beispielweise „ihr“ Mehl, und gegen eine kleine Aufwandsentschädigung bekamen sie das Brot.
Bekannt als Nolten`s Carl erzählt man sich heute noch von seinen guten und barmherzigen Taten. Oft stand er an der Straße mit seiner hochgebundenen Schürze und hatte für jeden ein gutes Wort oder auch Mal einen guten Witz auf Lager.
Im Laufe der Jahre wurde ein Pferdefuhrwerk und später ein Dreirad angeschafft, um Kunden im Knüll und in der Schwalm zu beliefern.
Die zweite und dritte Generation
Sohn Hans, geboren am 2. März 1918 übernahm die Bäckerei im Jahre 1950 nach bestandener Meisterprüfung.
Sohn Dieter, geboren 1941, musste früh Verantwortung in der Bäckerei übernehmen, da Vater Hans von 1956 an acht Jahre lang 1. Beigeordneter der Stadt Schwarzenborn und ab 1964 bis 1977 Bürgermeister der kleinsten Stadt Hessens war.
Dieter´s Aufgaben wuchsen noch mehr als Vater Hans aus gesundheitlichen Gründen beruflich und politisch kürzer treten musste.
1958 wurde ein Zapp Primus Ofen gebaut der den Kohleofen ablöste.
Die Backstube war von August 1973 bis 1977 geschlossen. Das Ladengeschäft ist in dieser Zeit an den Kollegen Grein aus Merzhausen verpachtet gewesen.
Am 1. August 1977 eröffente Dieter wieder die Bäckerei und eine Nachbarscheune wurde gekauft und abgerissen um die Wohn- und Backstubenfläche zu erweitern.
Neue Verkauftouren in die Nachbardörfer wurden aufgebaut und die Bundeswehr wieder beliefert. Mitte der achtziger Jahre kaufte man das Haus Steingasse 5 (Robe Haus) um Hoffläche zu gewinnen.
Die vierte Generation
Sohn Olaf begann seine Ausbildung am 1. August 1987 im Café Stübing in Ziegenhain. 1990, als feststand, dass Olaf den Betrieb übernimmt, machte man eine Investition in moderne Backstubentechnik: Etagenöfen, Mehlsilos, Verkaufsauto, Sauerteiganlage, Stikkenofen, Brotanlage im Wert von insgesamt 350.000,- DM.
1991 und 1992 wurden die ersten beiden Filialen in Bad Hersfeld eröffnet.
1994 bestand Olaf seine Meisterprüfung.
Nach und nach stieg die Anfrage nach Nolte Produkten und so baute man die Grundfläche des Fachwerkhauses mit Kühlanlagen und Ofentechnik aus.
1996 traf man eine Liefervereinbarung mit der Bäckerei Bock in Hülsa und baute Mitte der 90er das Geschäft in Neuenstein und Hersfeld aus.
Die Mitarbeiterzahl stieg auf 35 an.
Eine Filiale in Oberaula kam hinzu. 2002/2003 brannte die Filiale in Oberaula ab und man zog sich dort zurück.
2004 heiratete Olaf seine Joy und man entschied sich das angrenzende Grundstück (Dörflers Scheune) von 420 m2 von der Stadt Schwarzenborn zu kaufen.
2005 wurde Carl Philipp, 2006 Paul, und im Sommer 2009 Conrad geboren.
Bis zum heutigen Zeitpunkt bildete man 39 Lehrlinge aus.
2005 sanierte man das Fachwerkhaus in der Steingasse 5 aufwendig und beschäftigte sogar einen Betriebsmaurer sowei einen Betriebsmaler für die Arbeiten.
Heute beschäftigt die Feinbäckerei Nolte knapp über 100 Mitarbeiter, davon fünf Auszubildende.
Regelmäßig legte man Wert auf Investitionen um den Anspruch der modernen Kunden gerecht zu werden und das soll in Zukunft so bleiben um auch den drei Jungs zumindest eine Perspektive im Bäcker-Handwerk zu bieten.